Headerbild Marc Achsnich im Interview zum Thema "Europäische Cloud bedeutet nicht Einschränkung, sondern Freiheit und Kostenvorteil"

Digitale Souveränität wird für europäische Unternehmen zunehmend zum Erfolgsfaktor. Steigende IT-Kosten, wachsende Abhängigkeiten von globalen Hyperscalern und neue regulatorische Anforderungen verstärken den Druck, Cloud-Architekturen strategisch zu denken. Gleichzeitig bieten europäische Cloud-Modelle und offene Technologien die Chance, Kosten zu optimieren, Risiken zu reduzieren und mehr Kontrolle über Daten und Infrastrukturen zu gewinnen. Über diese Herausforderungen und Lösungswege sprechen wir mit Marc Achsnich, Head of Cloud bei synaigy. Der Autor des aktuellen Whitepapers „Kosten runter, Nutzen rauf – Wie du deine IT-Kosten halbieren kannst“ erläutert, wie sich Unternehmen in der Cloud souveräner und zugleich wirtschaftlicher aufstellen können.

Marc, wie gelingt der Weg von technischer Abhängigkeit zu echter digitaler Souveränität?

Marc Achsnich: Der Schlüssel zur digitalen Souveränität liegt darin, Abhängigkeiten systematisch zu reduzieren. Unternehmen müssen wieder in der Lage sein, ihre Infrastruktur frei zu gestalten. Genau hier setzt OVHcloud an. Der Anbieter folgt einem europäischen Ansatz mit offenen Standards, voller Portabilität und vollständiger Transparenz. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass die Daten im europäischen Recht bleiben. Damit entsteht eine Umgebung, in der Unternehmen kontrollieren können, was sie einsetzen wollen, wer darauf Zugriff haben soll und in welchem regulatorischen Rahmen sie angewendet werden.

Welche Rolle spielen Kosten- und Risikobetrachtungen bei der Wahl der Cloud-Infrastruktur? Und wie tragen sie zu mehr Resilienz bei?

Achsnich: Kosten und Risiken sind heute untrennbar miteinander verbunden. In vielen Projekten erleben wir eine Entwicklung, die Unternehmen vor eine doppelte Belastung stellt: Die Daten, die wir in der Cloud verarbeiten, werden immer sensibler, gleichzeitig steigt der regulatorische Druck von Jahr zu Jahr. Zudem befinden wir uns in einer wirtschaftlich angespannten Lage, in der Unternehmen jedes Budget sorgfältig abwägen, um sowohl strategische Innovation als auch die Sicherheit des eigenen Unternehmens gewährleisten zu können.

Traditionell bedeutet ein höherer Schutzbedarf automatisch steigende Kosten. Sobald es um garantierte Isolation, dedizierte Ressourcen, Compliance-Anforderungen oder europäische Datenhaltung geht, werden viele Cloud-Lösungen schnell teuer. Unternehmen stehen damit vor der paradoxen Situation, für höhere Sicherheit mehr bezahlen zu müssen. In meinem Whitepaper zeige ich, dass diese Entwicklung nicht alternativlos ist. OVHcloud schafft es, Sicherheit, Compliance und Kosteneffizienz in Einklang zu bringen. Europäische Datensouveränität wird nicht als Zusatzpaket angeboten, sondern ist Teil des Grunddesigns.

In welcher Weise müssen infrastrukturelle, rechtliche und technologische Rahmenbedingungen zusammenspielen, damit eine souveräne Cloud entsteht?

Achsnich: Eine souveräne Cloud entsteht dann, wenn infrastrukturelle, rechtliche und technologische Rahmenbedingungen konsequent ineinandergreifen. Auf infrastruktureller Ebene braucht es offene, interoperable Technologien. Nur wenn die Architektur auf offenen Standards basiert und nicht von proprietären Mechanismen abhängig ist, behalten Unternehmen die tatsächliche Kontrolle über ihre Workloads.

Rechtliche Rahmenbedingungen sind der zweite essenzielle Baustein. Sensible Daten benötigen einen Standort, der von europäischen Normen geschützt wird. Unternehmen müssen sicher sein, dass sie nicht in Konflikt mit extraterritorialen Gesetzen oder in Situationen geraten, in denen ein fremder Rechtsraum über ihre Daten entscheidet. Eine souveräne Cloud muss daher unter europäischen Rechtsstandards betrieben werden und die vollständige Einhaltung der DSGVO ermöglichen, ohne dass dafür zusätzliche Compliance-Pakete erworben werden müssen. Der dritte Faktor ist die technologische Leistungsfähigkeit. Eine Cloud kann rechtlich sicher und infrastrukturell offen sein, doch sie bleibt nur dann souverän, wenn sie zugleich moderne Technologien, hohe Verfügbarkeit, effiziente Ressourcen und klare Kostenstrukturen bietet. Unternehmen benötigen eine Plattform, die nicht nur sicher ist, sondern ebenso schnell, skalierbar und wirtschaftlich planbar.

Erst wenn diese drei Säulen zusammenwirken, entsteht eine souveräne Cloud, die nicht nur Risiken minimiert, sondern Unternehmen langfristig handlungsfähig macht. Es geht um Souveränität in technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Genau dieser Dreiklang bildet das Fundament einer Cloud, die sowohl compliant ist als auch echte Unabhängigkeit ermöglicht.

Wie entstand die Idee zu dem Whitepaper?

Achsnich: In unseren Projekten haben wir immer wieder ähnliche Beobachtungen gemacht: Viele Unternehmen suchen ausschließlich im Lösungsraum der großen Hyperscaler und gehen fast schon automatisch davon aus, dass es keine echten Alternativen gibt. Diese Annahme ist tief verankert, aber sie ist schlicht falsch. Europa wird häufig mit höheren Kosten verbunden, doch das entspricht nicht der Realität. Mit dem Whitepaper wollte ich aufklären, Horizonte erweitern und zeigen, dass souveräne europäische Cloud-Lösungen wirtschaftlich konkurrenzfähig sind und in vielen Fällen sogar deutlich günstiger. Mir geht es darum, den Blick zu öffnen und Entscheidern zu zeigen, dass europäische Cloud nicht Einschränkung bedeutet, sondern Freiheit und Kostenvorteil.

Wie schafft es OVHcloud, den Nutzen zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken?

Achsnich: OVHcloud gelingt dieser Spagat durch ein Zusammenspiel aus vertikaler Integration, innovativer Hardwareentwicklung und dem konsequenten Einsatz von Open-Source-Technologien. Weil OVHcloud Server, Racks und Kühlung selbst entwickelt und produziert, fallen viele Abhängigkeiten und Zwischenstufen weg, die bei Hyperscalern zu höheren Preisen führen. Gleichzeitig sorgt die energieeffiziente Wasserkühlung für deutlich geringere Betriebskosten. Diese Vorteile werden direkt an die Kunden weitergegeben. Technologisch entsteht zusätzlicher Nutzen durch Lösungen wie das vRack, das eine nahtlose Integration von Bare Metal in Public Cloud ermöglicht. Damit bietet OVHcloud hybride Architekturen, die Hyperscaler in dieser Form nicht bereitstellen können. Das Ergebnis ist eine leistungsfähige, flexible und gleichzeitig sehr kosteneffiziente Plattform.

Was ist aus deiner Sicht der Hauptgrund, warum Unternehmen sich für OVHcloud entscheiden sollten?

Achsnich: Der entscheidende Grund liegt in der Kombination aus Erfahrung, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. OVHcloud ist seit Jahrzehnten am Markt, betreibt weltweit über 450.000 Server und gehört damit faktisch zum ersten europäischen Superscaler. Das Portfolio ist breit genug, um rund 80 Prozent der typischen Hyperscaler-Use-Cases eins zu eins abzudecken. Vom Kubernetes-Cluster über VMware Private Cloud bis hin zu Bare-Metal-Infrastrukturen. Der Unterschied liegt im Preisniveau. Die gleichen Anwendungsfälle können in vielen Szenarien mit bis zu 60 Prozent geringeren Gesamtkosten umgesetzt werden.

Unternehmen erhalten damit volle Leistungsfähigkeit, echte Datensouveränität und eine massive Kostenentlastung. Genau dieser Dreiklang macht OVHcloud zu einer der attraktivsten Alternativen am Markt.

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